Öko-freundlich und finanziell klug: Nachhaltige Versicherungen im Fokus
Viele Kundinnen und Kunden möchten nicht nur „gut versichert“ sein. Sie fragen zunehmend nach Aspekten, die über die reine Versicherungsleistung hinausgehen. Ein ganz wichtiges Thema: Nachhaltigkeit. Für die zukünftigen und aktuellen Erstkunden steht ein Wandel im Raum. Ihnen ist wichtig, dass sie sich für nachhaltige Lösungen entscheiden können und ihnen transparent eine ethisch und finanziell nachhaltige Versicherung angeboten wird. Was das alles bedeutet und wovon nachhaltige Versicherungen abhängig sind, erfährst du hier.
Das wachsende Problem nicht-nachhaltiger Lösungen
Während Versicherungen sich mitunter in traditionsreichen Hierarchien weiterentwickeln, bleibt das Leben für die meisten Kundinnen und Kunden keineswegs dasselbe. Ein Zukunftsmodell wie vor 40 Jahren gibt es für die meisten nicht mehr und das verändert auch das Versicherungswesen. Fast alle Befragten einer aktuellen Studie gaben an, nach Möglichkeit eine nachhaltige Versicherungslösung vorzuziehen. Grüne Rente, nachhaltige Krankenkasse, ethische Hausrats- und Haftpflichtversicherungen: Es besteht kein Interesse mehr, Gesellschaften zu verpflichten, deren Modell nicht mit dem 1,5 Grad-Ziel vereinbar ist. Versicherungen investieren zum Teil immer noch in Atomprojekte, unterstützen immer noch Öl und Gas oder behandeln Angestellte auf fragliche Weise. Zu einer nachhaltigen Zukunft gehört, sich mit dem eigenen Geschäftsmodell bis ins Detail auseinanderzusetzen, bis es diese ermöglicht und nicht erschwert.
Was ist Nachhaltigkeit bei Versicherungen? Die drei Säulen im Fokus
Die Prämisse für das Nachhaltigkeitskonzept ist folgende: Bisherige wirtschaftliche und gesellschaftliche Ansätze sollten verbessert oder ersetzt werden. Sie haben zum Teil versagt, sind überholt oder orientieren sich nicht an einem Nachhaltigkeitsziel. Das Ökosystem unserer Erde ist nach dieser Auffassung in Gefahr und sollte durch nachhaltige Prozesse geschützt werden. Dazu gehören die Umwelt an sich, aber ebenso die Wirtschaft sowie die Gesellschaft.
Umwelt
Für die Umweltfrage gilt es schlicht und einfach, den eigenen direkten und indirekten CO2-, Wasser und Ressourcenfußabdruck im Blick zu behalten. Das umfasst, nach Möglichkeit einzubeziehen, was die Unternehmen zu diesem Thema denken, die man vielleicht finanziell unterstützt. Auch finanzielle Nachhaltigkeit gehört hier dazu: Mit allem sollte man nicht zu verschwenderisch agieren.
Wirtschaft
Die Wirtschaftsnachhaltigkeit konzentriert sich eher auf die Nachhaltigkeit der Gewinne von Unternehmen. Sind sie nur kurzfristig erfolgreich, dafür aber auf Kosten der Zufriedenheit oder Energie ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, sind sie nicht nachhaltig konzipiert. Nachhaltige Einnahmen haben die Zukunft immer im Blick und auch den Preis, den sie bereit sind, dafür zu zahlen.
Soziales
Die soziale Nachhaltigkeit ist ein eher komplexes Problem. Ausbeutung und Unfairness als Negativbeispiel sind tabu. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zufrieden sind, leisten automatisch nachhaltigere Arbeit, sind loyaler und nützen dem Unternehmen. Als Arbeitgeber oder Arbeitgeberin arbeitest du nachhaltig, indem du die Bedürfnisse und Möglichkeiten deiner Angestellten siehst, wahrnimmst und die Probleme darin zu lösen versuchst.

Ökologische und soziale Prozesse für eine lebenswerte Zukunft
Offizielle Ziele der Nachhaltigkeit (zum Beispiel sauberes Wasser für alle und keine Armut auf der Welt, saubere und nachhaltige Energie) lassen sich aus Versicherungsperspektive nur indirekt verfolgen. Doch immerhin gehören auch sie zur Gesellschaft, zur Wirtschaft und auch zur Umwelt dazu. Versicherungen können ihren Beitrag leisten, indem sie verantwortungsbewusst handeln, Kunden und Kundinnen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Respekt behandeln.
Die gesellschaftliche Erwartung von und ihr Bedürfnis nach einer nachhaltigen Zukunft sollen dabei gesehen und erfüllt werden. Weitere grundlegende Konzepte der Nachhaltigkeit von Versicherungen sind die der Ermöglichung von Wieder- bzw. Weiterverwendung von Rohstoffen mit einer Kreislaufwirtschaft. Sicherlich ist Letzteres eine Art Utopie – doch das Streben danach bringt uns weiter.
Nachhaltigkeits-kommunikation für Transparenz und gegenseitiges Vertrauen
Ein Problem dabei bleibt die Transparenz der Anbieter und Unternehmen, wenn sie nachhaltige Versicherungen anbieten. Deren fehlende oder falsche Selbstdarstellung verleitet oder verunsichert vielleicht den einen oder die andere. Im Umkehrschluss bietet eine transparente, nachvollziehbare Kommunikation die beste Grundlage, um eine nachhaltige Versicherung zu vermarkten. Interessierte konzentrieren sich bei ihrer Suche auf solche Anbieter, die ausdrücklich ihre Negativkriterien aufführen, oder von denen eindeutig bekannt ist, dass Arbeitsabläufe, Investitionen und Werte so sind, wie es anspruchsvollen Kundinnen und Kunden richtig erscheint.

Aspekte von nachhaltigen Versicherungen
Nachhaltige Versicherungen und finanzieller Erfolg, ist das überhaupt möglich? Grundsätzlich: Ja, Rendite ist auch nachhaltig möglich. Tatsächlich stellt sich sogar heraus, dass Nachhaltigkeit positive Auswirkungen auf ökonomischen Erfolg haben kann. Der Vorteil von „grünen Investments“ zeigt sich dabei vor allem langfristig. Die Investitionen haben nicht nur einen finanziellen Vorteil, sondern tragen dazu bei, für die späteren Generationen die Lebensgrundlage zu sichern. So stellst du als Investorin oder Investor sicher, dass deine Kinder und Enkelkinder eine Zukunft haben. Dafür musst du nichts weiter tun als deine eigenen Negativkriterien zu bilden.
Ausschlusskriterien sind der erste Schritt, den schwammigen Begriff der Nachhaltigkeit von Versicherungen für dich selbst zu definieren. Das läuft für jede Person anders: Manche sehen beim Investieren in die Tabakindustrie kein Problem, andere eben schon. Weitere Beispiele wären die Problematik Atomenergie, das Unterstützen von fossilen Brennstofflösungen wie Gas, Kohle und Öl, Toleranz von Länderinvestitionen in Staaten, die Menschenrechtsverletzungen oder Kinderarbeit tolerieren, Drogen-, Waffen- oder Alkoholindustrie sowie viele mehr. Sobald du dir persönlich deine eigenen Negativkriterien gebildet hast, kannst du loslegen mit der Suche: Daraus ergeben sich dann deine eigenen Positivkriterien. Man kann zum Beispiel ganz direkt investieren in Forstwirtschaft – so bewahrst du zu einem Teil vielleicht eine Tierart vor dem Aussterben. Viele Unternehmen und Fonds setzen sich aktiv für den Ressourcenschutz ein oder fördern erneuerbare Energien. Du siehst: In die Zukunft investieren ist ganz einfach.
Der grüne Weg in eine goldene Zukunft
Die Vorteile, wenn man grün investiert, sind nicht nur auf den Klimaschutz bezogen. Alles, was eine realistische Zukunft unterstützt und diese mit den Investitionen ermöglicht, ist potenziell nachhaltig. Finanzielle Nachhaltigkeit spielt nicht nur in Versicherungen eine Rolle, doch auch für sie. Durch das Investieren in Umwelt und Gesellschaft sichert man sich zum Beispiel im Handumdrehen eine Altersvorsorge. Zugegeben, so einfach ist das Ganze nicht – aber der Ansatz wir klar. Ebenso gibt es zum Beispiel Unfallversicherungen, die pro Antrag Bäume pflanzen oder Zahlungen erhöhen, wenn ein Helm getragen wurde – ein guter Ansporn, sich selbst und die Umwelt direkt zu schützen.