Home
Blog
Wie Gen Z Versicherungen lieben lernt

Wie Gen Z Versicherungen lieben lernt

Versicherungen sind uncool. Stimmt nicht. Ob 18 Jahre oder 80: Versicherungen sind unverzichtbar. Gerade in der jungen Zielgruppe sind die Vorstellungen von einem „coolen“ Angebot jedoch völlig anders als noch vor 20 Jahren. Ob dein Produkt in der Gen Z Erfolg hat, hängt vor allem von der Kommunikation ab. Wie machst du Versicherungen für eine junge Zielgruppe interessant? Hier erfährst du mehr.

31
Autor In YAW Blog Daniela Friedrich
Geschrieben von Daniela Friedrich
13 Mai 2024
Lesedauer 6 Minuten

Werde digital

Wer junge Leute erreichen möchte, kommt um das Thema Digitalisierung nicht herum. Dabei geht es nicht darum, eine hübsche Seite zu haben. Ok, eine schicke Webseite ist der Anfangspunkt – aber allein nicht ausreichend. Die Digitalisierung hat insbesondere das Anspruchsdenken verändert. Kundinnen und Kunden sind es gewohnt, unkompliziert nach Informationen zu suchen und mit einem Klick einzukaufen. Das gilt auch für die Versicherungsbranche. Verträge schnell und einfach abschließen und trotzdem alles Wissenswerte vermitteln – das ist der Weg, um erfolgreich Versicherungen für eine junge Zielgruppe interessant zu machen. Einige Anbieter machen es bereits vor.

Das funktioniert zum Beispiel so: In Versicherungsapps tippen junge Verbraucher und Verbraucherinnen ein, wofür genau sie sich einen Versicherungsschutz wünschen. Sie geben ihre Daten und ihren Bedarf an und die App zeigt ihnen exakt, welche Versicherungen zu ihnen passen. Mit wenigen Klicks wählen sie die Option aus, die ihnen am besten gefällt, und schließen binnen weniger Minuten einen Vertrag ab. Abhängig von der Art der Police und der Zahlung, beginnt der Versicherungsschutz schon nach wenigen Minuten. Einfacher und schneller geht es kaum.

Auch die Vertragsverwaltung lässt sich über die App regeln. Schnelle Änderungen der persönlichen Daten und der Tarifdetails sind so überall und jederzeit möglich. Diese Art der Flexibilität ist das A und O in schnelllebigen Zeiten. Voraussetzung ist, dass die Vertragsgestaltung diese Flexibilität zulässt. Ein erfolgreiches Produkt für die Gen Z beginnt also schon im Kleingedruckten.

Gestalte deine Produkte neu

Klar, Versicherungen sind Versicherungen. Sie sind wichtig und notwendig. Doch veraltete Produkte sprechen junge Leute (und häufig auch ältere) einfach nicht an.

Beim Produktdesign stellt sich die Frage: Worüber denken junge Leute aktuell nach? Was beschäftigt sie? In welchen Bereichen würden sie sich gern absichern? Laut Marktforschung ist das Sicherheitsbedürfnis der Gen Z so groß wie nie zuvor. Das gilt vor allem für das Thema Finanzen. Die Umstände ändern sich so schnell und Blicke in Wirtschaft und Arbeitsmarkt bereiten der Gen Z oft Sorgen. Das ist ein großes Potential für maßgeschneiderte Versicherungen!

Hier werden beispielsweise Aspekte wie Arbeitslosenversicherungen interessant. Viel zu selten schließen junge Menschen eine solche ab, denn oftmals ist der Stolz zu groß. Der Verlust des Jobs wird mit dem eigenen Versagen in Verbindung gesetzt, dabei ist das mittlerweile in den seltensten Fällen der Grund für eine Arbeitslosigkeit. Das ist ein Aspekt, der sich mit der richtigen Kommunikation lösen lässt.

Oftmals liegt der Grund für einen Jobverlust im Arbeitsmarkt selbst. Es gibt zu viele Tätige in einer Branche, aber zu wenig Stellen, denn diese werden immer weiter abgebaut, wo es nur möglich ist. So sparen Unternehmen Geld, denn Mitarbeiter sind teuer.

Manchmal sind es auch die Lebensumstände, die eine Auszeit erfordern. Private Probleme oder eine stark belastete mentale Gesundheit sind hier zu erwähnen. Und genau darauf sollte das Marketing von Versicherungen im Allgemeinen ausgelegt sein – als sicherer Hafen in schweren Zeiten und nicht als Sicherheitsnetz für „Versager“.

32

Ermögliche Individualisierungen

Du bietest Hausratversicherungen an – ein klassisches Produkt, das (fast) immer sinnvoll ist. Damit deckst du den allgemeinen Hausstand ab, was bereits sehr viel Wert ist. Doch die Gen Z legt großen Wert auf individuelle Anpassungsmöglichkeiten. Anstelle von pauschalen Policen ist es sinnvoll, ganz bestimmte Geräte oder Gegenstände mitversichern zu lassen.

Das muss nicht unbedingt das neue iPhone sein. Die vererbte Vase der Großmutter, der Vintage-Mantel aus dem Second-Hand-Laden oder das neue E-Bike sollten ebenfalls in die Versicherung aufgenommen werden können. Junge Konsumentinnen und Konsumenten möchten als Individuen wahrgenommen werden und nicht als bloßer Teil der großen Masse. Das spiegelt sich auch im Thema Versicherungen wider.

Bewege dich entlang der Lebenswelten

Lebenswelten? Gemeint ist das alltägliche Umfeld junger Leute. Für Versicherer ist wichtig, sich charmant dort einzufügen und die Produktpalette entsprechend anzupassen.

Einige Krankenkassen beispielsweise praktizieren dies bereits und bieten in ihren Online-Portalen Ernährungs- und Gesundheitstipps, die sich ganz leicht in den Alltag integrieren lassen. Sie ermöglichen es, Arztterminen direkt online zu vereinbaren, und tracken Aktivitäten wie Schritte oder Ausdauersport und zahlen dafür Prämien aus.

Sie integrieren sich damit in Verhaltensmuster, die ohnehin schon da sind, und fördern sie sogar noch, ohne dass es für die Versicherten mit Aufwand verbunden ist. Der reine Vertrieb von Produkten verliert damit sein trockenes Image, das junge Generationen oftmals abschreckt, und ermöglicht eine direkte Beziehung zum Klienten.

33

Beziehe Stellung

Die junge Generation ist so politisch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Themen wie Nachhaltigkeit, Klimawandel und Ethik stehen an der Tagesordnung und werden diskutiert wie die Wahl des Kinofilms für den Abend. Die Gen Z wendet sich Unternehmen zu, die Stellung beziehen und diese Themen ernst nehmen.

Politik ist stets ein heißes Eisen, keine Frage. Dennoch ist es, wenn du junge Leute ansprechen möchtest, wichtig, dich zumindest den großen Themen unserer Zeit anzunehmen und entsprechend zu handeln. Niemand erwartet politische Diskurse und diese wären auch völlig fehl am Platz – kleine Zeichen machen den Unterschied.

Spricht sich deine Versicherungsfirma beispielsweise für Diversität aus, lebt diese in den eigenen Reihen aber nicht, wird die Gen Z skeptisch. Gleiches gilt, wenn immer wieder über Nachhaltigkeit gesprochen wird, doch davon nichts zu spüren ist. Junge Verbraucherinnen und Verbraucher sehnen sich nach Unternehmen, die verstehen, was sie bewegt, und entsprechend ihrer Worte handeln.

Auf neuen Wegen junge Menschen ansprechen

Du siehst, dir stehen verschiedene Wege offen, eine junge Zielgruppe für dich zu gewinnen. Wichtig ist, dass du deine Angebote am Alltag der Gen Z orientierst und sie als positives Sicherheitsnetz verpackst. Biete Möglichkeiten zur Individualisierung und lebe die Werte, für die sich deine Versicherungsfirma ausspricht. Dann wirst auch du bald die Gen Z erfolgreich erreichen.